Am 1. August 2007 wurde das Gemeinschaftsschulen-Konzept vorgestellt. Zukünftig sollte auch die IGS eine Gemeinschaftsschule werden und so erklärte im Juli 2010 das Ministerium für Bildung, dass der Schulname IGS-Hassee in die Gemeinschaftsschule-Hassee geändert werden sollte.
Im selben Jahr wurden an unserer Schule einige Bauprojekte angestoßen. Im Februar 2010 wurde die Mensa fertiggestellt und Ende Juli 2010 begann die Renovierung des Teppichbaus, der seinen Namen aus den Nadelfilzteppichen herleitet, die in den 70er-Jahren in allen Räumen verlegt worden waren.
2015 musste sich unsere Schule vom langjährigen Schulleiter Gerd Gramenz verabschieden, der seit der Gründung der IGS-Hassee 1991 für den Aufbau und die Leitung der Schule verantwortlich war. Mit einem anfänglichen Kollegium von neun Lehrkräften war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Schule ein fester Bestandteil des Stadtteils und der Umlandgemeinden geworden ist.
Neuer Schulleiter wurde Markus Schier, dem besonders die menschliche Ebene im Umgang miteinander ein zentrales Anliegen ist und der seine Motivation in einem kurzen Interview erklärt hat.
Mit Beginn der Covid-Pandemie waren die menschlichen Kontakte jedoch überwiegend von einem digitalen Miteinander geprägt. Sowohl die Lehrkräfte als auch die Schülerinnen und Schüler wuchsen mit den neuen Anforderungen des Distanzunterrichts in Form von Videokonferenzen oder Aufgabenmodulen.
Auch die wechselnden Vorgaben aufgrund der jeweiligen pandemischen Lage konnten wir gemeinsam als Schule meistern. Als Schule sind wir womöglich sogar gestärkt aus der Ausnahmesituation herausgegangen, sodass der Fokus jetzt wieder auf unserem Motto „Gemeinsam lernen. Vielfalt leben.“ liegt, das zukunftsweisend für unsere Schule ist.
Was war Ihr Ziel bevor Sie Schulleiter geworden sind und was haben Sie davon bis jetzt umgesetzt?
Eines meiner Ziele ist es, dass alle, die zu unserer Schule gehören, sich auch auf einer positiven zwischenmenschlichen Ebene begegnen und wir nicht alles starr hierarchisch und überbürokratisch handhaben. Ich denke, mit einer freundlich-gelassene Haltung erreichen wir häufiger mehr. Bezogen auf eine positive Grundstimmung in unserem Schulalltag ist es sicherlich lohnenswert, dieses Ziel auch weiterhin zu verfolgen.
Was hat Sie motiviert Schulleiter zu werden?
Vor einigen Jahren hatte ich einmal einen Schulleiter auf einer Schulleitersitzung zu vertreten. Die Stimmung dort fand ich schon sehr befremdlich. Es gab keine gemeinsame Stimme für die Schulen, eigentlich ging es jedem nur um den Vorteil der eigenen Schule. Es wurde auch nicht sehr freundlich über Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrkräfte gesprochen. Ich hatte das Gefühl, dass die Stimmung in den Schulen wohl auch nicht wirklich gut sein kann. Während dieser Sitzung habe ich mir gedacht, sollte ich jemals Schulleiter werden – dieser Wunsch bestand damals noch nicht – dann möchte ich das wirklich anders machen. Viel empathischer, entspannter und freundlicher.
Wie lief die Kommunikation mit dem Schulministerium bezüglich der Corona-Maßnahmen in Schulen?
Ich finde gut. Einige übten Kritik an der Kurzfristigkeit des Informationsflusses. Ich fand das nicht wirklich schlimm, diese Zeit war nun mal sehr dynamisch und für uns alle vieles neu. Da unser Ministerium auf die sich ändernden Infektionszahlen und auf neue Beschlüsse des Bundes und der Länder reagieren musste, konnte der Informationsfluss nur kurzfristig sein. Natürlich gab es immer mal wieder belastende und anstrengende Phasen, aber im Grunde hat alles gut funktioniert.
Denken Sie, dass Corona die Schulgemeinschaft geschwächt oder gestärkt hat?
Ich vermute, gestärkt. Wir alle haben in dieser unübersichtlichen Zeit festgestellt, dass es wenig Sicherheiten und Selbstverständlichkeiten gibt. Auch wurde uns vor Augen geführt, dass wir alle in ähnlicher Weise verletzlich sind. Vielleicht ist das ja eine gute Ausgangslage für einen wertschätzenden Umgang miteinander.